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Rotes Fleisch

Viele weitere detaillierte Informationen zu Vorkommen, Symptomen, möglichen Kreuzreaktionen und zum Umgang mit dem alpha-Gal-Syndrom finden Sie bei ► Allergy Insider.

Erkennen Sie den Zusammenhang:

alpha-Gal und verzögerte Soforttyp-Reaktionen


alpha-Gal: Auslöser einer Allergie gegen rotes Fleisch

Bis heute ist diese Allergieform kaum beschrieben:

  • Patienten leiden an ungeklärten Symptomen wie
    – Urtikaria
    – gastrointestinalen Beschwerden
    – Anaphylaxie
  • Reaktionen treten in der Regel 3 – 6 Stunden* nach dem Fleischverzehr auf. (* Bis zu 24 Stunden werden berichtet)
  • Betrifft hauptsächlich Jugendliche/Erwachsene ohne allergische Vorerkrankungen.
  • Ein früherer Zeckenstich kann die Diagnose bestätigen.

WAO – ARIA – GA²LEN weisen auf alpha-Gal hin:

“IgE-antibodies specific for α-Gal (anti-α-Gal-IgE) may be associated with severe allergic symptoms and with delayed-type anaphylaxis”

WAO – ARIA – GA²LEN Consensus Document on Molecular-based Allergy Diagnostics

Durch einen bekannten oder unbemerkten Zeckenstich kann eine alpha-Gal-Sensibilisierung erfolgen, die bei Fleischgenuss Reaktionen auslöst.

 

alpha-Gal – eine Zuckerseitenkette, die in Fleisch und Gelatine vorkommt

alpha-Gal ist enthalten in:

  • Fleisch von Säugetieren wie Rind, Schwein, Lamm und Wild sowie Innereien, zum Beispiel Nieren
    – je größer und fetter das verzehrte Stück, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer allergischen Reaktion
  • Gelatine aus Säugetieren
    – zum Beispiel in Desserts, Fruchtgummi und medizinischen Infusionen

Co-Faktoren können die Auswirkungen einer alpha-Gal-Sensibilisierung verstärken

Verstärkende Co-Faktoren können dazu führen, dass ein Patient ohne Vorgeschichte plötzlich allergisch auf rotes Fleisch reagiert:

  • Infektionen
  • nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID)
  • Alkohol
  • körperliche Anstrengung
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Bei Verdacht einer Fleisch-Allergie ist eine präzise Diagnostik der Schlüssel zum optimalen Therapieplan und der verbesserten Lebensqualität Ihrer Patienten! 

Schweinefleisch-Katzen-Syndrom: Ein weiterer Typ der Fleisch-Allergie

  • Reaktionen zeigen sich meist unmittelbar nach dem Verzehr von Schweinefleisch und beginnen häufig mit oralem Juckreiz.
  • Patienten sind gegen Katzenschuppen und Schweinefleisch sensibilisiert.
  • Patienten haben IgE gegen Serumalbumin (Fel d 2) der Katze, das mit Serumalbumin (Sus s PSA) im Schweinefleisch kreuzreagiert.
Schaubild2

ImmunoCAP Allergenkomponenten für eine präzisere Allergiediagnostik

Über 100 Allergenkomponenten unterstützen Sie dabei:

  • das Risiko systemischer Reaktionen bei Patienten mit Nahrungsmittel-Allergie besser einzuschätzen.
  • Symptome aufgrund von Kreuzreaktivität zu erklären.
  • die geeignete spezifische Immuntherapie für Ihre Patienten auszuwählen.

Fallbeispiel

Besteht ein Risiko für systemische Reaktionen gegen rotes Fleisch?

Susanne, 52 Jahre

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Anamnese

  • Plötzliches Auftreten einer generalisierten Urtikaria/Anaphylaxie um 1 Uhr nachts und Einlieferung in die Notfallstation
  • Zum Abendessen verzehrte die Patientin Rindfleisch, Salat und dazu Wein
  • Keine allergische Vorgeschichte und keine früheren Reaktionen auf Fleisch
  • Zwei Zeckenstiche, jedoch keiner unmittelbar vor der Anaphylaxie
  • Der behandelnde Arzt vermutet eine alpha-Gal-vermittelte Fleisch-Allergie und lässt einen ImmunoCAP Allergietest durchführen
Testergebnis mit ImmunoCAP Gesamtextrakt
Rindfleisch (f27) 6,5 kUA/L
Schweinefleisch (f26) 6,5 kUA/L
Hammelfeisch (f88) 6,2 kUA/L
Testergebnis mit ImmunoCAP Allergenkomponenten
alpha-Gal (o215) 26,7 kUA/L

 

Interpretation der Testergebnisse

  • Die Ergebnisse der ImmunoCAP Tests zeigen, dass Susanne gegen Rind-, Schweine- und Lammfleisch sensibilisiert ist.
  • Ihr IgE-Spiegel gegen alpha-Gal ist erhöht.
  • Anamnese und Testergebnisse unterstützen im Zusammenhang die Diagnose einer durch alpha-Gal ausgelösten Allergie gegen rotes Fleisch.

 

Empfehlung des behandelnden Arztes

  • Susanne sollte rotes Fleisch in jeglicher Form vermeiden, kann aber weiterhin Fisch und Geflügel essen.
  • Der Arzt verschreibt Antihistaminika, orale Steroide und einen Adrenalin-Autoinjektor.
  • Susanne wird empfohlen, weitere Zeckenstiche möglichst zu vermeiden.
  • Sie wird darüber aufgeklärt, dass Co-Faktoren wie körperliche Anstrengung, Alkohol und nichtsteroidale Entzündungshemmer ihre Reaktionen auf alpha-Gal verschlimmern können.

 

Bei Susanne besteht ein Risiko systemischer Reaktionen nach dem Verzehr von rotem Fleisch

 


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