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Orales Allergiesyndrom

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Das orale Allergiesyndrom – eine Begleiterscheinung von Pollen-Allergien

Wie erkennt man eine pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergie?

Pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergien treten häufig bei pollensensibilisierten Patienten beim Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf. Sie lösen meist ein orales Allergiesyndrom (OAS) mit Schwellungen, Juckreiz und Kribbeln im Mund- und Rachenraum aus.

Etwa 60 % aller Nahrungsmittel-Allergien bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sind mit einer Pollen-Allergie assoziiert.1

Pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergien (sogenannte sekundäre Nahrungsmittel-Allergien) unterscheiden sich von primären Nahrungsmittel-Allergien. Auslöser sind meist rohe Früchte, Gemüse, Nüsse und Gewürze.
Einige Proteine in Nahrungsmitteln sind mit den Proteinen in Pollen verwandt. Die durch diese Verwandtschaft hervorgerufene Kreuzreaktivität vermittelt eine allergische Reaktion bei Patienten. Die Primärsensibilisierung richtet sich dabei gegen Pollen, die oftmals der Auslöser für  saisonales Asthma oder Rhinitis sind.1 Die Symptome des oralen Allergiesyndroms treten oft innerhalb von wenigen Minuten nach dem Verzehr des Nahrungsmittels auf und können für mehrere Stunden anhalten. Durch Erhitzen der entsprechenden Nahrungsmittel werden viele Allergene denaturiert.2 Allerdings weisen 2–10 % aller betroffenen Patienten auch nach dem Erhitzen der Nahrung systemische Symptome auf.3,4

Wie können betroffene Patienten identifiziert werden?

Die Diagnose einer pollenassoziierten Nahrungsmittel-Allergie beruht auf den klassischen Bausteinen:3,4

  • Anamnese
  • Nachweis oder Ausschluss von Sensibilisierungen mittels Hauttest und spezifischer IgE-Testung
  • Orale Provokationstestung

ImmunoCAP™ Tests zur Bestimmung von spezifischem IgE erfolgen aus einer normalen Blutprobe. Sie werden in Ihrem Einsendelabor für Sie durchgeführt. Es reicht eine Probe von 2,5 ml Vollblut/1 ml Serum aus, um auf bis zu 15 verschiedene Allergene zu testen. Ein Resultat ≥ 0,1 kU/l zeigt eine Sensibilisierung an. Nur bei klinischen Reaktionen des Patienten auf das Allergen ist die Sensibilisierung relevant und eine Allergie vorhanden.5

Auf welche Allergene soll getestet werden?

Sehr viele Nahrungsmittel können pollenassoziierte Nahrungsmittel-Allergien auslösen. Zur Bestätigung des Verdachts einer Sensibilisierung genügt der Nachweis spezifischer IgE gegen die Leitpollen6, also z. B. gegen das Birkenpollen-Hauptallergen Bet v 1 bei Reaktionen auf Kern- und Steinobst. Die häufigsten Allergene, die ein orales Allergiesyndrom hervorrufen, sind Apfel, Haselnuss und Karotte.

Kreuzreaktivität von Pollen und Nahrungsmitteln1,3

Allergen Kreuzreaktivität mit
Birkenpollen Apfel, Aprikose, Birne, Dattel, Erdnuss, Feige, Fenchel, Haselnuss, Karotte, Kartoffel, Kirsche, Kiwi, Mandel, Melone, Nektarine, Pastinake, Pfirsich, Pflaume, Sellerie, Walnuss, Wasser-
melone, Weintraube
Graspollen Mehl, Kleie, Tomate, Leguminosen
Beifußpollen Gewürze, Karotte, Mango, Sellerie,
Sonnenblumenkerne
Ambrosia-pollen Melone, Zucchini, Gurke, Banane

 

Empfehlung zur Patientenbehandlung

Durch Kreuzreaktionen ausgelöste Nahrungsmittel-Allergien verursachen in den meisten Fällen milde allergische Symptome, selten (z. B. bei der Aufnahme großer Proteinmengen) kann es jedoch zu schweren systemischen Reaktionen kommen. Eine Elimination des Lebensmittels sollte auch bei einer Nahrungsmittel-Allergie infolge einer primären Sensibilisierung gegen inhalative Allergene nur dann empfohlen werden, wenn eine klinisch relevante Reaktion des Patienten vorliegt. Eventuell ist der Verzehr des Nahrungsmittels gekocht oder außerhalb der Pollensaison möglich oder es sind Augmentationsfaktoren wie körperliche Anstrengung zu berücksichtigen. Im Zweifelsfall sollte eine Überweisung an einen Allergologen in Erwägung gezogen werden. Dieser kann mit weiterführenden Tests das Risiko für das Auftreten schwerer allergischer Reaktionen abschätzen und gegebenenfalls ein Notfallset verschreiben.3,7

 


Wie verursachen Pollen eine Nahrungsmittel-Allergie

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