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Erdnuss- und Pollen-Allergie

Risiken zuverlässig einschätzen

Anamnese
Der Patient (22 Jahre) erleidet nach dem Genuss eines indischen Curry-Gerichts einen Asthmaanfall. Wenige Wochen zuvor entwickelten sich 25 Minuten nach dem Verzehr eines Nussriegels Beschwerden in der Mundhöhle, die sich trotz Antihistaminikum nicht besserten. Nach einer halben Stunde traten generalisierte Urtikaria, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel auf. Beide Elternteile sowie die zwei Geschwister leiden an verschiedenen Allergien.

Konventionelle Diagnostik mit ImmunoCAP Allergenextrakten
Gesamt-IgE-Spiegel 498 kUA/l, positive Befunde auf inhalative Allergenquellen (Birke, Gräser, …) und Erdnuss (> 100 kUA/l).

Erweiterte molekulare Diagnostik mit ImmunoCAP Allergenkomponenten

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Interpretation

Die Risikokomponenten der Erdnuss (Ara h 1/2/3) sind hoch positiv, was den Verdacht auf eine Erdnuss-Allergie erhärtet. Die positiven Soja-Allergene (Gly m 5/6) sind ebenfalls Risikomarker, die mit Ara h 1/3 kreuzreagieren können und die auf eine mögliche Gefährdung hindeuten. Da der Patient regelmäßig Sojaprodukte für den Muskelaufbau zu sich nimmt, aber keine Beschwerden hat, handelt es sich vermutlich um eine klinisch stumme Sensibilisierung. Eine Nahrungsmittelprovokation kann für eine endgültige Abklärung durchgeführt werden. Die seit frühester Kindheit bestehenden inhalativen Beschwerden können auf Pollen von Birke, Gräsern, Olivenbaum/Esche zurückzuführen sein. Weitere PR-10-Sensibilisierungen (Ara h 8, Gly m 4, Cor a 1) sind eine Folge von Kreuzreaktionen gegen Bet v 1 (Birke).

Der Patient soll Erdnuss meiden und wird mit einem Notfallset inklusive Adrenalin-Autoinjektor versorgt. Eine spezifische Immuntherapie mit Pollenextrakten ist indiziert.

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